Ja der 1. Mai….. in den USA als Law Day begangen, zur Erinnerung an das 19. Amendment, welches auch Frauen das Wahlrecht garantiert, hierzulande ein traditioneller Feiertag, zur Erinnerung an den Kampf der Arbeiterklasse um ihre Rechte.
Zum Symbol ihres Kampfes wurde die „Internationale“ , deren Text Eugène Pottier um 1871 verfasste und auf damalige gesellschaftliche Verhältnisse aufbaut.
Das Jahr 2020 ermöglicht es, durch die sich überstürzenden Ereignisse, den Text der Internationalen von einem neuen Blickwinkel zu beleuchten.
Hier die Deutsche Version des Textes, wertfrei, gänzlich abgekoppelt von sozialistischer und kommunistischer Ideologie, sowie jeglicher Ostalgie zu lesen:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde,
die stets man noch zum Hungern zwingt!
Das Recht wie Glut im Kraterherde
nun mit Macht zum Durchbruch dringt.
Reinen Tisch macht mit dem Bedränger!
Heer der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger
Alles zu werden, strömt zuhauf!
Ref:
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.
Es rettet uns kein höh’res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte,
Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte,
duldet die Schmach nun länger nicht!
Ref
In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute,
wir sind die stärkste der Partei’n
Die Müßiggänger schiebt beiseite!
Diese Welt muss unser sein;
Unser Blut sei nicht mehr der Raben,
Nicht der mächt’gen Geier Fraß!
Erst wenn wir sie vertrieben haben
dann scheint die Sonn‘ ohn‘ Unterlass!
Ref
Wirken und sacken lassen, eventuell nochmal lesen. Vielen wird der Text nicht vertraut gewesen sein.
Jetzt bitte beginnen, den Text aus heutiger, aktueller Sicht zu betrachten. Es kann sein, daß sich eine hohe Aktualität ergibt, und das nicht nur aus der Sicht der Arbeiterklasse.
Wir sind durch die globale Ruhigstellung an einem Punkt angelangt, an dem Menschen beginnen Fragen zu stellen. Ausnahmslos sind jetzt alle in irgendeiner Weise von dieser Situation betroffen. Das Erkennen dieser Gemeinsamkeit bedeutet aber auch das Ende der Zeit des Teilens und Herrschens – das Ende einer jahrhundertelangen Taktik. Nun verbindet uns alle die gemeinsame Betroffenheit und das hat Wirkung. Ein Signal dafür ist mit den Demonstrationen von Rechts UND Links in Berlin deutlich hörbar. Ein weiteres Signal in diese Richtung senden die alternativen Internetmedien, welche beginnen sich abzustimmen und so es ermöglichen, daß das Recht – die Wahrheit – zum Durchbruch kommt.
Menschen beginnen ihre Kraft zu erkennen und gehen in die Eigenverantwortung. Das macht auf vielerlei Ebenen reinen Tisch, der Selbstwert steigt, die Geschicke sind wieder in eigener Hand. Sich der eigenen Schöpferkraft bewusst zu sein bringt es auch mit sich mündig zu sein, eine Stimme zu haben und somit die Schmach der bislang unerkannten Knechtschaft abschütteln zu können. Hier sei auch auf den Zusammenhang Mensch und Person hingewiesen, welcher mehr und mehr in das Bewusstsein dringt.
Es sei nochmals betont, den Text fernab aller Ideologien zu betrachten, welche damit transportiert worden waren. Wir alle befinden uns gerade in einem Prozess der Veränderung. Es ist faszinierend, daß es Eugène Pottier 1871 gelungen war einen Text zu verfassen, der nach wie vor Gültigkeit besitzt und es unter heutigen Bedingungen ermöglicht, die Menschen über alle gesellschaftlichen Bereiche hinweg zu vereinen, ja richtig, – zu vereinen!
Jener Text, welcher selbst ein aktives Element der Trennung war bietet jetzt die Möglichkeit mit Hilfe des Bewusstseins der neuen Zeit und aus der aktuellen Lage heraus Gräben zu schließen, Heilung zu bewirken und geeint eine Zeit des Friedens, des Respekts und natürlichen Wohlstandes einzuleiten. Dann scheint die Sonn‘ ohn‘ Unterlass.