Wir leben in einer Zeit endloser virtueller Verbindungen und sehr wenig menschlicher Verbindungen. In einer solchen Zeit sind menschliche Berührung und körperliche Intimität dringend vonnöten. Menschen brauchen diese Art echter Verbindung um gesund zu bleiben, sowohl körperlich als auch geistig. Ob bewusst oder unbewusst, viele Menschen hungern nach körperlicher Zuneigung. Die ‚Science Times’ veröffentlichte, dass Berührung Schmerzen lindern, Depression mindern und möglicherweise sogar die Gewinnchancen eines sportlichen oder professionellen Teams erheblich verbessern kann. Doch Berührung spielt eine noch wesentlich wichtigere Rolle: Säuglinge die nicht genug gehalten, gestreichelt und umarmt werden, hören buchstäblich zu wachsen auf und können, wenn diese Situation trotz angemessener Ernährung zu lange anhält, davon sterben. Forscher stießen auf diese Entdeckung als sie untersuchten, warum einige Weisenhäuser eine Kindersterblichkeitsrate von 30-40% aufwiesen. Der Grund liegt darin, dass diese Säuglinge zwischen 0 und fünf Jahren nicht genug menschliche Wärme erhalten um ihre vollen Kapazitäten zu entwickeln. Das Gehirn benötigt diese Stimulation um menschlichen Kontakt mit Freude zu verbinden. Diese Assoziation ist eine der Grundlagen von Empathie: wir verbinden uns auf erster Ebene durch besänftigende Berührung und gemeinsames Lächeln. Heute wissen wir, dass Berührung und Umarmung menschliche Grundbedürfnisse darstellen, in gleichem Maß wie Luft, Nahrung und Wasser.
Wenn wir jemanden umarmen setzt unser Körper Oxytocin frei, ‚das Wohlfühl-Hormon’, und wir fühlen uns warm und geborgen. „Oxytocin ist ein Neuropeptid der hauptsächlich Gefühle der Hingabe, des Vertrauens und der Bindung fördert.“ So De Pauw Psychologe Matt Hertenstein an NPR, „es ist wirklich die biologische Grundlage und Struktur, um uns mit anderen Menschen zu verbinden“. Aber nicht nur das: Umarmungen senken den Blutdruck, mindern Ängste und verbessern die Gesundheit des Herzens. Es ist an der Zeit zu umarmen, umarmt eure Freunde, eure Kinder, euren Großvater und eure Großmutter, Kollegen und selbst Fremde…. Vielleicht fühlt ihr euch inspiriert, eine Freie-Umarmungs-Bewegung in eurer Stadt zu starten. Vor kurzem bin ich einer ‚Free hugs’ Initiative in Bellizona, auf der italienischen Seite der Schweiz, beigetreten, wanderte durch die Stadt und bot Umarmungen an, einfach so: die unmittelbare Verbindung mit völlig Fremden aller Altersgruppen war eine der herzerwärmendsten Erfahrungen die ich je gemacht habe! Die Einladung besteht darin sich Zeit zum Umarmen zu nehmen, ein Experte darin zu werden. Überwindet eure Angst vor Intimität, eure Barrieren und Mauern, die ihr zwischen euch und der Welt gebaut habt, und erlebt echte Verbindungen. Umarmung und menschliche Berührung sind wahre Medizin!
