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Kerala – Vorreiter für Nachhaltigkeit in Indien

Indien hat nach China und den USA die drittgrößten CO2-Emissionen weltweit. Voreilig verbindet man den Subkontinent mit Armut, Menschenmassen, Müllbergen und Magenproblemen. Diese Vorurteile widerlegt die Region Kerala in Südwestindien und lädt dazu ein, Indien mit anderen Augen zu entdecken und zu erleben. Die Region hat sich seit 2007 bewusst einem staatlich geförderten, nachhaltigen Tourismus verschrieben. Unter dem Claim „God‘s own country“ zielen die grünen Strategien auf die Übernahme von Verantwortung für eine nachhaltige lokale, soziale und wirtschaftliche Entwicklung ab. Im Fokus stehen hierbei insbesondere regionale Partnerschaften und „Community based Tourism“. Zahlreiche grüne Projekte und Konzepte ermöglichen so nicht nur einen nachhaltigen Urlaub, sondern auch den direkten und authentischen Kontakt mit der Bevölkerung, der wunderschönen Natur in den sogenannten Backwaters und den zahlreichen kulturellen Schätzen.

Der Mann, der Bäume pflanzte

Im Jahr 1977 erwarb Abdul Kareem in Puliyankulam fünf Acre Land in Hanglage und pflanzte Bäume. Die Bewässerung des teils unwegsamen Geländes erfolgte anfänglich per Hand oder mit dem Fahrrad. Abdul erntete für seine Waldidee lange das Gespött der Einwohner Keralas und seiner eigenen Familie. Erst nach Jahren zeigten sich am einst kargen Hang erste grüne Erfolge und beflügelt von seinem Erfolg kaufte er weitere 27 Acre Land. Heute gilt Abduls Wald als nachhaltiges Vorzeige-Waldobjekt in Indien. Abdul hat noch nie in den „Wald seiner Kindheit“, wie er ihn nennt, eingegriffen. Das Unberührte und Wilde will er auch in Zukunft der Natur überlassen. Der Wald ist öffentlich nutzbar, allerdings nur nach Abduls Regeln. Und Anfragen für eine kommerzielle Nutzung widersprechen Abduls Grundidee eines nachhaltigen Waldprojektes.

Weniger ist mehr – Ecotourismus in Kerala

Nur so wenig wie unbedingt notwendig in die Natur einzugreifen und dabei den Tourismus bestmöglich zu integrieren, diese anfängliche Vision wurde für die indische Hotelgruppe CGH Earth eine Mission, die sie bis heute lebt. CEO Jose Dominic legte mit seiner Hotelgruppe Ende der 80er Jahre den Grundstein für verantwortungsbewussten Tourismus in Kerala – den es zuvor insbesondere in dieser Region nicht gegeben hatte. Heute, 20 Jahre später, steht die Abkürzung CGH stellvertretend für die Hauptwerte der Gruppe – „Clean, Green, Healthy“. Bei allen Resorts wurden alte Bauweisen verwendet. Dadurch werden nicht nur die Traditionen weitergeführt, sondern auch die lokalen Handwerker unterstützt. Das CGH Spice Village Resort in Thekkady, im Süden Indiens, ist wie ein altes Bergdorf aufgebaut, die Strohdächer der Hütten sind mit Elefantengras gedeckt. Eine Handwerkskunst, die es fast nicht mehr gab und so wieder an die kommenden Generationen weitergegeben werden kann. Im Jahre 2009 wurde das Spice Village Resort mit dem PATA Award for Environment ausgezeichnet und war damit das erste Resort in Indien, das diese Auszeichnung erhielt. Zudem ist es das erste indische Resort, das seine gesamte Energie für Strom und Licht aus Solarenergie bezieht.

Fokus auf die lokale Gemeinschaft

Das CGH Coconut Lagoon Resort ist nur per Boot erreichbar und liegt in Kuttanad in Kerala, einem Labyrinth aus Kanälen, Flüssen und Lagunen. Für den Bau des Eco-Resorts wurde Material von 150 Jahre alten und zum Teil zerstörten Häusern verwendet. Alle Produkte werden bewusst innerhalb eines Radius von 50 Meilen bezogen, dies nutzt der Gemeinschaft und reduziert den CO2-Fußabdruck. Im Coconut Lagoon lässt sich der traditionelle Tanz Kathakali oder die historische Kampfkunst Kalarippayattu erlernen. Gäste werden dank des hauseigenen „Naturforschers“ dazu ermuntert, an Projekten zur Erhaltung der Artenvielfalt oder an Aktivitäten auf Plantagenprojekten teilzunehmen und so die regionale Gemeinschaft kennenzulernen und zu unterstützen.

Zurück zum Wesentlichen

Das CGH Marari Beach Resort liegt 90 Kilometer vom Flughafen Cochin entfernt und besteht aus 16 Hütten, mit Strohdächern aus Kokospalmen und angeordnet wie ein altes Fischerdorf. Das Resort bietet eine Vielzahl ayurvedischer Anwendungen, diverse Yogakurse und geführte Eco-Touren im Schmetterlingsgarten. Die Architektur bedient sich der natürlichen Beleuchtung, sodass über 92 Prozent des gesamten Bedarfs über Tageslicht gedeckt werden. Wie alle CGH Resorts hat sich auch das Marari Beach einer Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verschrieben. Täglich werden die Essensreste in der hauseigenen Biogas Anlage entsorgt. Das infolge der Kompostierung erzeugte Methan dient dann wiederum als Brennstoff, um Essen in der Personalküche zuzubereiten.

Zum grünen Leben verpflichtet – Ein organisches Dorf in Kerala

Chavara und seine Familie haben ihr altes Leben hinter sich gelassen um ein neues, gesünderes Leben im Einklang mit der Natur zu führen. Die Familie lebt seit 2013 in einem selbst erbauten Baumhaus – zusammen mit 14 gleich gesinnten Familien in einem organischen, nachhaltigen Dorf auf einer ehemaligen Gummiplantage in Palakkad, Kerala. Hier herrscht der Grundsatz des Teilens und der Zusammengehörigkeit. Die Familien planen zukünftig ein Gästehaus mit Gemeinschaftsküche, um die positive Wirkung eines nachhaltigen Lebens auch Gästen näherbringen zu können. Geplant ist zudem ein eigenes Bildungssystem für Kinder, um sie auf spielerische Art zu ermuntern, nachhaltig zu handeln und zu leben.

Drei Container, 29 verschiedene Produkte, 1.524 verkaufte Päckli: Das ist die Bilanz des Schweizer Projektes Crowd Container. Die Idee für das Start-up kam Gründer Tobias Joos während des Besuchs einer kleinen Gewürzplantage in Kerala. Dort wuchs alles wild durcheinander, ideal für den biologischen Anbau, aber gleichzeitig eine große Herausforderung für die Kleinbauern, die für jedes einzelne Produkt einen Markt finden müssen. Joos bastelte eine Vermarktungsidee und legte so den Grundstein für Crowd Container. Ganz bequem können Konsumenten von zu Hause aus online ein Päckli direkt und zu fairen Preisen ordern. Crowd Container bündelt die Bestellungen, und sobald ein Schiffscontainer gefüllt ist, werden die Aufträge unmittelbar an die indischen Produzenten weitergeleitet. Für ihre Bio-Produkte bekommen die Bauern das Zwei- bis Dreifache des durchschnittlichen Weltmarktpreises. Die bestellten Waren können dann in Bern, Zürich oder St. Gallen abgeholt werden oder kommen per Lastenfahrrad nach Hause. Die Vision von Crowd Container ist ein Netzwerk von Konsumenten und Produzenten aufzubauen, das einen transparenten Handel mit Lebensmitteln weltweit ermöglicht. Ein Projekt, das vielleicht auch über die Schweizer Landesgrenzen hinaus funktionieren könnte.

Ein Zitat von Hermann Hesse zeigt am besten die Vielseitigkeit und Faszination Indiens. „Wer einmal nicht nur mit den Augen, sondern mit der Seele in Indien gewesen ist, dem bleibt es ein Heimwehland.“

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